Schutzmassnahmen in der Sachversicherung
Welche Bedeutung hat Ihre individuelle Risikosituation, was erwartet Ihr Sachversicherer diesbezüglich von Ihnen und wie sehen mögliche Konsequenzen bei Nichtumsetzung von Schutzmassnahmen aus?
Die Versicherer verzeichneten in den letzten Jahren eine Zunahme von Grossschäden, insbesondere durch Brand und Naturkatastrophen, weshalb die Marktsituation im Sachversicherungsbereich seit längerem angespannt ist, besonders für Betriebsarten mit tätigkeitsbedingt erhöhter Brandgefährdung wie Entsorgung und Recycling, Holzverarbeitung, Papierherstellung, Brenn- und Treibstoffe, Kunststoff, Galvanik und die Lebensmittelindustrie. Auch weniger risikoreiche Betriebe sind zunehmend von Sanierungen betroffen, da der Risikoappetit der Versicherer eingeschränkt ist und generell höhere Anforderungen an die Risikoqualität gestellt werden. Aktuelle Themen wie Lieferkettenprobleme, die Inflation sowie höhere Rückversicherungskosten verschärfen die Situation zusätzlich.
Aus diesen Gründen gewinnt das Thema Risk Engineering, also die kritische Auseinandersetzung mit und Verbesserung der eigenen Risikosituation im Betrieb, zusammen mit dem Versicherer an Bedeutung. Es ist wichtig, Risikobegehungen mit dem Versicherer in regelmässigen Abständen zu planen und durchzuführen, aktuelle und aussagekräftige Risikoberichte vorlegen zu können und den Sachversicherer bei geplanten Bauvorhaben frühzeitig einzubeziehen.
Der Hauptfokus der Sachversicherer liegt auf folgenden Komponenten des Brandschutzes:
Baulicher Brandschutz
Wie die Verwendung von nicht brennbaren Baustoffen und die Bildung von Brandabschnitten durch Brandwände oder Brandschutztüren.
Technischer Brandschutz
Wie flächendeckende Brandmeldeanlagen mit Aufschaltung an eine ständig besetzte Stelle oder automatische Löschanlagen.
Organisatorischer Brandschutz
Wie Notfallmanagement, Brandschutzausbildungen, regelmässige Infrarotthermographie, der Umgang mit Heissarbeiten und ausreichend vorhandene Feuerlöscher.
„Auch wenn dies hohe Investitionen bedeutet, ist es wichtig, die Sachwerte und Erträge bestmöglich zu schützen. Ihr Sachversicherer und wir unterstützen Sie hierbei gerne.“
Je nach Betriebsart kann zusätzlich der Schutz vor Diebstahl im Fokus stehen, wie Umzäunung des Areals, Videoüberwachung bestimmter Bereiche und Alarmanlagen. Nicht zu vergessen ist der Schutz vor Naturgefahren wie Überschwemmungen, Hagel und Sturm sowie gefahrenunabhängig eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Betriebskontinuitätsmanagement (BCM).
Die Konsequenzen bei unzureichenden Schutzmassnahmen können weitreichend sein und den Versicherungsschutz durch höhere Selbstbehalte, Einschränkungen des Deckungsumfangs, Herabsetzung von Limiten, zusätzliche Obliegenheiten, deutliche Prämienerhöhungen und Reduktionen von Kapazitäten beeinträchtigen.
Im schlimmsten Fall führt eine von den Versicherern als mangelhaft beurteilte Risikosituation zur Kündigung des Versicherungsschutzes, bis hin zur gänzlichen Unversicherbarkeit, also dass auch bei einer Sachversicherungslösung auf Mitversicherungsbasis nicht mehr 100 % der Anteile vergeben werden können und dadurch schlussendlich kein Vertrag mehr zustande kommt. Funk übernimmt keine Haftung für Schäden, die aus einer solchen Situation entstehen könnten.
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Ihr Kontakt
Lukas Peter
Senior Broker Sachversicherungen