
Funk Global Risk Consensus – Das sind die wichtigsten Unternehmensrisiken 2025
Cyber-Risiken bleiben auch 2025 die grösste Bedrohung für Unternehmen, gefolgt von Inflation, zwischenstaatlichen Konflikten, extremen Wetterereignissen und ändernden Regulierungen. Der jährlich erscheinende Funk Global Risk Consensus fasst die wichtigsten Erkenntnisse führender Risikostudien zusammen und bietet einen umfassenden Überblick über die drängendsten Herausforderungen für Unternehmen. Der aktuelle globale Handelskonflikt war in den zugrundeliegenden Studienergebnissen noch nicht berücksichtigt. Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der Top-Risiken 2025.

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Das sind die Top Risiken 2025
Cyber-Risiken
Auch im Jahr 2025 stehen Cyber-Risiken unangefochten an erster Stelle der Unternehmensrisiken. Die zunehmenden Cyber-Risiken betreffen nicht mehr nur Grosskonzerne, sondern auch mittelständische Unternehmen, Behörden und Privatpersonen. Der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Deepfake-Technologien macht Cyberangriffe raffinierter und schwerer erkennbar. Insbesondere Ransomware-Angriffe mit doppelter Erpressung, bei denen gestohlene Daten veröffentlicht werden, stellen eine wachsende Bedrohung dar. Kritische Infrastrukturen wie Spitälern, Wasserversorger und Energienetze geraten verstärkt ins Visier staatlich unterstützter Cyber-Gruppen. Staaten wie Russland, China und Nordkorea nutzen digitale Angriffe und computergestützte Sabotage zunehmend als Instrument der geopolitischen Auseinandersetzung. Angesichts dieser Entwicklungen verschärfen regulatorische Vorgaben wie die EU-NIS2-Richtlinie die Anforderungen an Unternehmen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind robuste Sicherheitsstrategien, Zero-Trust-Architekturen sowie regelmässige Schulungen der Mitarbeitenden und Notfallpläne unerlässlich.
Inflation
Die globale Inflation hat sich zwar abgeschwächt, bleibt jedoch eine zentrale wirtschaftliche Herausforderung. Im Jahr 2025 werden hohe Lohnkosten, geopolitische Unsicherheiten und volatile Geldpolitik die Teuerung weiterhin beeinflussen. Trotz kräftiger Zinserhöhungen durch Zentralbanken bleibt die Inflation, insbesondere bei Lebensmitteln, Energie und Dienstleistungen, hoch. Geopolitische Spannungen, wie der anhaltende Krieg in der Ukraine und der Konflikt im Nahen Osten, belasten globale Lieferketten und treiben Rohstoffpreise weiter an. Unternehmen sehen sich mit steigenden Produktionskosten und Anpassungsdruck durch neue Umwelt- und ESG-Anforderungen konfrontiert. Die Entwicklung der Geldpolitik bleibt unklar, da weitere Zinssenkungen Risiken für die Inflation mit sich bringen könnten.
Zwischenstaatliche Konflikte
Zunehmende geopolitische Spannungen und militärische Konflikte, darunter der Krieg in der Ukraine, die Lage im Nahen Osten und Spannungen zwischen China und Taiwan, beeinträchtigen die globale Wirtschaft und Lieferketten. Sanktionen, Exportverbote und Angriffe auf Infrastrukturen verteuern Energie und Rohstoffe, was Inflation und Unsicherheiten verstärkt. Steigende Verteidigungsausgaben belasten Budgets, während hybride Kriegsführung durch Cyberangriffe und Desinformation neue Risiken schafft. Unternehmen müssen sich durch diversifizierte Lieferketten und vorausschauende Strategien absichern, da politische Veränderungen auch wirtschaftliche Abschottung, Handelskonflikte und Marktbarrieren nach sich ziehen können.
Extreme Wetterereignisse
Extreme Wetterereignisse nehmen weltweit an Häufigkeit und Intensität zu und verursachen massive wirtschaftliche und soziale Schäden. Rekordtemperaturen, Dürren und Überschwemmungen treffen zunehmend auch Regionen, die bislang kaum betroffen waren, und beeinträchtigen Landwirtschaft, Infrastruktur und Versorgungssysteme. Zu den bemerkenswerten Katastrophen zählten die Hurrikane Beryl, Helene und Milton in sowie Überschwemmungen in Mitteleuropa. Anhaltende Regenfälle vergangenen September/Oktober (davon besonders betroffen waren Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien) führten zu Hochwasser und zahlreichen Menschen kamen ums Leben. Unternehmen stehen vor steigenden Risiken durch Produktionsausfälle, sinkende Arbeitsproduktivität und strengere Klimaschutzvorgaben, die Kosten erhöhen. Resiliente Lieferketten, nachhaltige Produktionsmethoden und umfassende Katastrophenvorsorge sind essenziell, um klimabedingte Risiken zu minimieren.
Ändernde Regulierungen
Seit 2022 gehören ändernde Regulierungen wieder zu den Top 5 Unternehmensrisiken und stellen Unternehmen vor wachsende Herausforderungen, insbesondere durch neue Umwelt- und Datenschutzrichtlinien. Die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSRD) und die Entwaldungsverordnung (EUDR) erfordern eine strengere Kontrolle von Lieferanten, während Verstösse hohe Strafen nach sich ziehen können. Besonders kleine und mittlere Unternehmen stehen vor Herausforderungen aufgrund begrenzter Ressourcen. Gleichzeitig sorgen regulatorische Unsicherheiten in den USA und zusätzliche Handelsbarrieren für steigende Kosten und Verzögerungen. Unternehmen müssen mit flexiblen Compliance-Strategien, aktivem Monitoring und Branchenlösungen auf die sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen reagieren.